Das Fischerdorf Nidden liegt auf der Kurischen Nehrung in einer Dünenlandschaft zwischen Ostsee und Kurischem Haff. Die
unwirkliche Natur, das rauhe Fischerleben und die besonderen Lichtverhältnisse lockten seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Maler und viele andere an diesen abgelegenen Ort. Es entstand die Künstlerkolonie Nidden, die zu einer der bedeutenden Künstlerstandorte Ostpreußens wurde.
Zunächst waren es Professoren und Studenten der Königsberger Akademie, die die Sommerwochen zum Kunststudium in Nidden verbrachten. Es folgten Landschaftsmaler, die das Fischerdorf und die Küstenlandschaft zum Ort ihrer Inspiration und Arbeit machten. Einer der ersten war der spätere Brücke-Künstler Max Pechstein.
Pechstein schrieb: „Eine wundervolle Landschaft mit ihrem harten Menschenschlag, dem der Fischerberuf einen eigenen Typus gegeben hatte. […] so tastete ich mich allmählich mit vielen Skizzen an die Natur, die gewaltigen Wanderdünen, an das Haff heran …“
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges war auch das Ende der Künstlerkolonie gekommen. 1945 wurden vielen Kunstwerke, die sich noch in Nidden befanden, von sowjetischen Soldaten zerstört.