In der Ausstellungsreihe ForumFormClemenswerth werden seit Gründung im Jahr 1972 immer wieder Positionen zeitgenössischer Studiokeramik präsentiert. Mit Christin Müller aus Halle (Saale) konnte eine außergewöhnliche Keramikerin mit einer besonderen Formensprache gewonnen werden. Ihr primäres Thema ist der Mensch, den sie in unterschiedlichsten Varianten darstellt.
Während ein klassisch modellierter Körper eine geschlossene Oberfläche aufweist, wird in den Arbeiten von Christin Müller in besonderer Weise der Blick durch fragmentarische Oberflächen in Öffnungen und damit ins Innere der Skulptur gelenkt. Die Figuren scheinen in einem morbiden, zerfallenden Zustand zu sein. Der hieraus entstehende Widerspruch zwischen dem widerstandfähigen Material Keramik und der vermeintlich zerfallenden Struktur findet sein Adäquat in der schroffen Oberfläche und dem doch zarten Ausdruck der Körpersprache. Dieser Kontrast sorgt für die besondere Spannung, die in den Figuren liegt.
Christin Müller im Gespräch über ihre Kunst und ihr Arbeiten