Mit der Gründung des Emslandmuseums Schloss Clemenswerth 1972 führte der damalige Landkreis Aschendorf-Hümmling die vier Jahre zuvor angekaufte Schlossanlage einer neuen Funktion zu. Die Trägerschaft des Museums übernahm der Emsländische Heimatbund e.V.. Mit großer Kraftanstrengung begann man das Schloss zu re-barockisieren und die Parkanlage zu ertüchtigen.

Die größten Kraftanstrengungen benötigten die Restaurierung des Zentralpavillons, die Neupflanzung der Lindenalleen sowie die Herrichtung der Teichanlage. Auch zukünftig wird es eine große Aufgabe sein, die 14 Gebäude und die 42 ha große Waldparkanlage zu erhalten und weiter unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zu entwickeln.

Die einzigartige Schlossanlage bildet den spannenden architektonischen Rahmen für das Museum. Dabei ist die Schlossanlage
nicht nur Hülle des Museums, sondern gleichzeitig auch das wichtigste Inventar- und Ausstellungsobjekt. Dieser Umstand führt dazu, dass immer wieder abgewogen werden muss, in welcher Weise die Räume für die musealen Aufgaben genutzt werden können. Beispielsweise wurden in den 1970er Jahren dringend notwendige Besuchertoiletten in der ehemaligen Zuckerbäckerei
im Pavillon Hildesheim eingebaut. Bei der Renovierung 2012 wurde ein gemauerter Bogenansatz des Backofens gefunden, der Anlass gab, hier eine kleine Ausstellung zur Konfiserie zu installieren, um auf die historische Örtlichkeit aufmerksam zu machen.

Die ehemals hier vorhandenen und nach Jahrzehnten zurückerworbenen Ausstellungsobjekte erhalten im historischen Rahmen eine gesteigerte Authentizität, wie sie wohl kaum durch ein anderes Museumsgebäude befördert werden könnte. Gleichzeitig aber wird mit den Ausstellungsobjekten auch die Authentizität des Ortes gesteigert. Deshalb muss es auch weiterhin das Bestreben sein, originale Objekte nach Schloss Clemenswerth zurückzuführen.

Die Jubiläumsausstellung des Emslandmuseums Schloss Clemenswerth gibt Einblicke in die komplexen Aufgabenfelder
des Museums. In sechs Räumen werden nicht nur die klassischen Kernaufgaben Sammeln, Bewahren, Forschen und
Ausstellen beleuchtet, sondern auch die Entwicklung der Museumspädagogik, der Veranstaltungsangebote und der Dienstleistungen aufgezeigt. Ein gewagter Ausblick auf das „Museum der Zukunft“ rundet die Ausstellung ab.

Lassen Sie sich ein auf das Abenteuer Museum!